Gemeinsamzeit

oder: Wie ich lernte an Wunder zu glauben


Alles begann im Jahr 2013.

 

Nach langer Überlegungszeit meinerseits hatte ich mich dann nun doch entschlossen kein Idiot und Sturkopf mehr zu sein und ganz ernsthaft und fest mit dem besten Ehemann von Welt zusammenzuleben (bis hierhin die wohl beste Entscheidung meines Lebens). Trotzdem war es nie einfach - wir leben in einer Patchwork-Familie. Das bedeutet immer viel Arbeit und Verständnis und das von allen Seiten, leider waren wir damit von der anderen Seite selten bis nie beschenkt. Aber wir hielten zusammen und machten meistens das Beste daraus.

 

Im Zeitraum Juli bis Dezember passierten zwei Dinge:

Ich beendete meine Ausbildung und wurde danach, obwohl ich fest damit gerechnet hatte, nicht im Betrieb übernommen. Dies stürzte mich in eine tiefe Depression und Sinnkrise. Ich fühlte mich nicht gebraucht und auch hintergangen (Frauen in der Verwaltung können Monster sein). Ich fing an an allem zu zweifeln, alles nicht mehr zu mögen und Zeit einfach vergehen zu lassen.

Und plötzlich und auf einmal konnte ich nichts mehr bei mir behalten. Ich übergab mich ständig, konnte kaum noch das Haus verlassen, verlor rapide an Gewicht. Ich schob das einfach alles auf meine derzeitige Lage und das mein Körper verrückt spielt, weil das mein Hirn gerade auch tut.

 

Nach ein paar Wochen meinte dann der beste Ehemann von Welt, als ich gerade mal wieder die Kloschüssel umarmte, ganz lapidar: "Sag mal, kannst du schwanger sein?" - und da fielen mir nicht nur Schuppen, sondern ganze Fische von den Augen. Ich war schwanger. Wer hätte das gedacht? Ich am allerwenigsten.

 

Gegen die Kotzerei musste trotzdem was getan werden - also in frühelterlicher Panik auf ins Krankenhaus. Ich habe die beiden Schwesternschülerinnen bis heute in Erinnerung, die es einfach nicht geschafft haben mir einen zentralen Zugang zu legen, ich am Ende grün und blau gestochen war am Arm - und ich sie trotzdem anstrahlte wie ein kleines Honigkuchenpferd, denn die Welt kann nicht schlecht sein, sie hat mir ein Baby geschenkt. Ich war in der 7. Woche schwanger.

 

Ich hielt das erste Ultraschallbild in den Händen und ich weinte.

 

Also ich habe ja meine Schwangerschaft in guter Erinnerung. Ich mochte den dicken Bauch und dass man in der Straßenbahn immer einen Platz bekam. Ich liebte es Fahrrad zu fahren und den dicken Bauch an den Oberschenkeln zu fühlen. Ich kaufte kleine Strampler und häkelte kleine Schuhe und Mützen. Der beste Ehemann von Welt behauptet bis heute, dass ich über dicke Knöchel und Rückenschmerzen ningelte und so viele Zwiebelringe aß, dass Burger King kaum hinterher kam. Außerdem regte er sich immer schrecklich darüber auf, was für eine leichtsinnige Schwangere ich bin und ständig irgendwo rumhüpfe und das auch noch ohne Handy! Die Wahrheit liegt wohl irgendwo dazwischen... ;)

Mein Kind bewies von Anfang ein eine gewisse Sturheit, denn er sah es nicht ein sich in meinem Bauch in die richtige Position für eine Geburt zu begeben. Er hatte wohl das Lehrbuch nicht gelesen. Also ein Kaiserschnitt.

 

Am 14.07.2014 um 13 Uhr hielten wir unser kleines Wunder in den Armen und gaben ihm den Namen Richard Magnus Wolfram.

Er war 52 cm groß und 4030 g schwer.

Egal wie sehr ich es am Anfang auch verfluchte eine Mama zu sein - ich liebte es immer zehnmal mehr. Es ist sehr schwer ein Leben von einem Tag auf den anderen aufzugeben. Denn das tut man. Man hat einen kleinen Menschen der nur einen selbst hat. Und liebt ihn genug um alles umzuwerfen, verletzlich zu sein, zu lieben und geliebt zu werden.

So viele Mütter wie es auf dieser Welt gibt, so viele Geschichten gibt es auch dazu wie sie zu einer Mutter geworden sind.

Ich war immer eher das Party-Girl. Ich habe mir die Nächte um die Ohren geschlagen, gern zu viel getrunken und gern mit vielen Menschen mein Leben geteilt. Der beste Ehemann von Welt hat immer auf mich gewartet und darauf, dass ich in sein Bett krieche. Ohne ihn hätte ich es nicht geschafft. Er war und ist mein Fels in der Brandung, mein Ritter in glänzender Rüstung, mein Plan A ohne einen Plan B zu haben. Er hat mir gezeigt wie das geht mit dem Dasein für Andere. So konnte ich der Fels für unseren Sohn und eine richtige Mutter sein.

 

Die Liebe ist schon etwas Seltsames - sie geschieht plötzlich und ungefragt. Sie ist die stärkste Kraft in uns, der Glaube an uns selbst der Berge versetzt und unsere größte Schwäche.

 

Es gibt zwei Menschen in meinem Leben die eben dieses grundlegend verändert haben: meinen Ehemann und meinen Sohn. Und beide haben das nicht dadurch geschafft, dass sie etwas von mir verlangten oder mir erzählten wie es besser geht.

Sie haben mich einfach geliebt - ein Geschenk an positiven Gefühlen und der Geschenkkarte daran "Mach was draus!". Sie waren einfach die wunderbaren Menschen die sie nunmal sind und waren und haben mich immer daran teilhaben lassen und nie allein gelassen. Und genau das habe ich von ihnen gelernt: Sei da, sei liebevoll! Du machst die Welt zu einem besseren Ort, wenn du selbst der beste Ort bist den du dir vorstellen kannst.

 

Sei eine erstklassige Version deiner selbst, statt eine zweitklassige Version eines Anderen.

 

Richard war ein so liebes Baby. Er schlief bereits mit drei Monaten durch und auch in seinem eigenen Zimmer - ein Segen für Eltern. Er tat das was Babys nunmal so tun - er trank und aß später wie ein großer Junge und gab sich auch sehr viel Mühe das bei Zeiten zu werden. Wir musten den Kinderwagen abgeben bevor er richtig sitzen konnte, er hat schlichtweg von der Länge nicht mehr reingepasst. Apropos Kinderwagen: Ich habe einen sehr lieben Schwiegervater der sich mit ganzem Herzen für seine Enkelkinder engangiert. (Lasst ihn das nicht hören. Bei so viel Gefühlsduselei würde er nur abwinken, sich umdrehen und gehen.) Jeden Tag packte er das Kleine in den Kinderwagen und ging eine Stunde spazieren. Auch später noch waren die Spaziergänge mit Opa ein beliebtes Lockmittel. Dann machten die Spaziergäne immer so viel Spaß, weil es da so viele Schilder gab, die man vorlesen konnte. Besonders mochte er immer die Null, das Komma und das H.

Ein Schild mit Null, Komma und H - so viel Freude!

Zugegeben: Das Muttersein war für mich auch ein Kampf. Ich war schrecklich dick geworden in der Schwangerschaft, hatte plötzlich keine Zeit mehr für all meine Freunde und ein Baby hat in einer Beziehung durchaus die Sprengkraft einer Bombe. Und doch ist mir mindestens einmal am Tag aufgefallen, was für ein süßes kleines Kerlchen wir da gemacht hatten. Und ich war ganz versonnen über diese Welt und die Natur und was sie alles zustande bringt. Kleine Wunder.

 

An dieser Stelle muss ich eine Lanze brechen für alle meine Mit-Mütter:

Wir haben es nicht leicht! Lasst es uns gegenseitig ein wenig leichter machen!

Man erwartet, dass wir den Haushalt schmeißen, es im Häuschen immer hübsch aussieht, aber man selbst sollte auch hübsch sein, dann macht man die Kinder noch ganz nebenbei zu wertvollen Mitgliedern dieser Gesellschaft - und das alles im Negligee, denn sexy sind wir auch alle wie verrückt.

Totaler Quatsch.

Ich stand nicht nur einmal da und hatte das letzte T-Shirt an, welches nur kleine Kotzflecken hatte (kann man also nochmal anziehen). Schwabbel am Kinn ist wirklich nicht schön. Und wenn man ein Kind zur Welt gebracht hat, will man aber mal sowas von nicht, dass einen irgendwer anfasst. Man ist verzweifelt, hat keinen richtigen Plan und Ahnung sowieso nicht. Und dann kommen die tollen Ratgeber und GU-Bücher und YouTube-Videos über Stillhütchen.

Wenn du gerade eine Mama oder ein Papa bist oder bald eine/r wirst, habe ich noch einen schlauen Rat für dich: Vertrau dir. Ich glaube ganz fest daran, dass jeder Mensch der auf diese Welt kommt ein Gefühl dafür hat, was richtig und falsch ist. Und wie man liebt. Lass es zu, dass du Dinge nach deinem Gefühl machst. Wenn du dein Kind liebst, wirst du das Richtige für es tun. Und lies nicht zu viele Ratgeber. Ein paar sind gut, hunderte nagen am Selbstwert.

 

Richard lachte immer viel. Er fing sehr früh an rumzukugeln und rumzurobben. Und dabei auf alle möglichen und unmöglichen Knöpfe zu drücken. Er war ein sehr neugieriges Kind.

Und wenn man dann das erste Jahr geschafft hat, dann ist es nur noch halb so schlimm. Plötzlich ergibt Gebrabbel Sinn. Oder man bekommt den ersten Kuss zurück. Oder man hat Schnodder im Gesicht, weil er dein Gesicht liebevoll an seines drückt. (Schnodder ist Liebe.) Man bekommt alle Geduld und allen Respekt, den man diesem kleinen Menschen entgegengebracht hat, zurück.

Im Alter von knapp einem Jahr passierte mir das Unvorstellbare. Dass, wonach ich mich schlechter fühlte als jemals zuvor und auch direkt das Bedürfnis hatte das Kind ans Jugendamt abzugeben, denn ich kann es ja eh nicht:

Mein kleiner hübscher Junge lag auf dem Wickeltisch, ich war kurz nicht aufmerksam und er plumpste vom Wickeltisch. Er trug eine Oberschenkfraktur davon und wir brachten eine Woche im Krankenhaus zu und danach  nochmal vier Wochen mit Gips. Und Richard überraschte mich. Ich rechnete fest damit, dass dies der Höllentrip schlechthin wird. Denn für mich wäre es das gewesen: fünf Wochen mit faktischer Bewegungsunfähigkeit. Aber nein - er war eben der Sohn des besten Ehemannes der Welt. Er ließ sich bespaßen, war nur in geringem Maße ningelig. Ich konnte ihn bis zum Ende immer noch damit ablenken, eine Geschichte zu lesen oder ein Lied zu singen. Wir haben fast 24 Stunden am Tag zusammen verbracht und haben ein sehr festes Band in dieser Zeit geknüpft. Da ist er mein Mama-Kind geworden. Da haben wir gelernt, was wir voneinander erwarten können:

 

Ich werde dich immer lieben und alles für dich tun, damit es dir gut geht. Und du liebst mich einfach und bist das wunderbarste Kind mit dem schönsten Lachen auf dieser Welt. Und wir haben beide genau das, was wir brauchen.

 

Und noch etwas ist passiert, was sein Leben verändert hat: Elefant und Richard haben sich gefunden. Ab dieser Zeit war der Elefant immer mit dabei und spendete immer genau den Trost den er brauchte. Ohne Elefant war kein Schlafen mehr möglich. Und der Elefant hat auch magische Heilkräfte und ist ein großer Beschützer. Mit der Zeit wuchs die Elefantenherde an und wir hatten am Ende den grünen Elefanten, den blauen Elefanten, den Wolken-Elefanten und den Kindergarten-Elefanten.

Ich habe mir bei einer Schneiderin Duplikate schneidern lassen, da man ja immer vorbereitet sein muss und auch ein Kuscheltier irgendwann mal seine hygienische Integrität verliert. Er hat seine "richtigen" Elefanten in seine letzte Ruhestätte mitgenommen. Aber die Duplikate liegen jetzt in unserem Bett und kuscheln jede Nacht mit uns. Und ich bin mir sicher, sie beschützen und heilen auch uns. Und es war Richard, der ihnen diese Kraft verliehen hat.

 

Und so ist aus dem Schlimmsten was ich mir vorstellen konnte, das Beste erwachsen, welches ich nicht mal im Stande war mir vorzustellen.

Und bald darauf ging es in den Kindergarten - eine sehr schwierige und wichtige Erfahrung für uns. Denn wir mussten uns wieder von einander lösen, damit wir beide weiter wachsen und lernen konnten. Richard hat ein bisschen gebraucht um sich an den Kindergarten zu gewöhnen. Aber wir hatten auch die besten Erzieher die man sich nur vorstellen konnte.

 

Ich verneige mich an dieser Stelle vor allen Menschen die diesen Beruf mit all ihrer Liebe, Geduld, Zuversicht und Kraft ausüben. Ihr macht einen tollen und wichtigen Job! Ihr macht unsere Kinder groß und am meisten lernen sie bei euch.

Richard war unglaublich liebevoll und harmoniebedürftig. Das hat er vom besten Ehemann von Welt. Wir haben immer sehr viel geschmust und gestreichelt und gekuschelt. Das Abendritual zum Insbettgehen war immer: grüner Elefant auf Mama, Richard auf grüner Elefant. Und dann von Papa ins Bett bringen lassen und dem Draußen noch Gute Nacht sagen.

 

Ziemlich schnell wurde auch das Ritual zum Aufstehen am Wochenende etabliert: Richard lag noch in seinem Bett, bekam eine Flasche Apfelsaft (Und bitte keinen doofen Tee mitr Apfelsaft. NUR Apfelsaft! Schmuggel mir nicht immer was unter!), hörte seine Musik und schaute seine Bücher an. Und Mama und Papa durften noch eine Stunde im Bett liegen und schlafen. Was für ein Luxus!

 

Da Richard unser kleiner Nachzügler war, gab ich mir immer sehr viel Mühe eine große Familie zu etablieren und trotzdem eine Menge Leute heranzukarren, die mit ihm spielten. Seine Brüder waren aber immer erste Wahl. Und dazu gab es noch eine große Anzahl an Freunden, die gern Onkel oder Tante waren.

Mama - Elefant - Richard

Florian - Richard - Roman

Mama - Oma Marion - Opa Udo - Richard - Papa

Florian - Roman

Opa Dirk - Richard

Oma Jana - Uroma Eva - Richard

Richard - Tante Annika

Richard - Onkel David

Richard - Cousine Anne

Julia - Richard

Es waren noch gefühlt hundert mehr, aber leider habe ich nicht von allen Bilder.

 

Unser Richard wurde groß. Er zeigte uns jeden Tag wie wunderbar diese Welt sein kann und was es alles zu entdecken, bauen, malen, essen, hören und sehen gibt. Er machte unser Leben jeden Tag besser und ich bin heute unheimlich dankbar dafür, dass ich das auch in dieser Zeit immer so gefühlt habe. Auch alle Anstrengung - aber auch immer alles Wunderbare.

 

Ich möchte Richard auch ein klein wenig selbst seine Geschichte erzählen lassen, also ist hier eine Sammlung von Zitaten, welche am besten für ihn sprechen:

  •  Substitut und Institut
  • ölf, zwölf, drölf
  • Prapika (statt Paprika)
  • Auf die Pizza müssen die Streifen! (Flammkuchen)
  • Ich will Klopse ... ohne Gemüse!
  • Gute Nacht, meine Mami. Ich hab dich doll lieb, meine Mami.
  • Warum ist eine 135 auf dem Auto?
  • Auf der Tasse ist Papas Arbeit! (Tasse mit Firmenlogo)
  • Meine schöne Mami *Brille hoch* Ich muss mal deine schönen Augen streicheln. *streichelt ganz sanft Augenlid* Ich mach deine Brille wieder runter. *Brille runter*
  • Sarah und Duck *WAAACK*
  • Mama, zündest du die Katze an?
  • Der Vogel hat einen Schwanz im Po!
  • *Blödsinn angestellt* Alles gut, Mami! Alles gut, Papi!
  • Gurkenburger und Gurkensandwich (wenn das Gemüse zum Abendbrot wieder nicht in den Bauch rein will)
  • Piep piep schade Schokolade!
  • (in Polen:) Mama, der spricht komisch!
  • beim Duschen und Zähneputzen: Cola-Saft im Zahnputzbecher
  • Banane oooho und Apfel ohohohoooooo (nach der Melodie von Volare von den Gipsy Kings)
  • *DA* ist noch ein kleines Loch für noch ein Kompott!
  • Windmühlenauto und Seifenblasenauto (Mercedes und Audi)
  • Mama, du kannst aus machen, ich geh spielen.
  • kleiner Piep (Bauchnabel)
  • Popi Popi
  • Ich bin kein Zuckerhase! Ich bin ein Möhrenhase!
  • Bist du wieder lieb?
  • (Buch angucken auf dem Klo:) MAAAAMAAAA/PAAAAAPAAAA Guck mal ein Vulkan!
  • Ich bin der Richard, Richard Wolfram. Ich bin schon groß!
  • Ich hab da mal ein Problem… Die Decke geht nicht!
  • furchtbar und schrecklich
  • B fängt mit Banane an
  • Dies und das und pipapo und intelligent!
  • definitiv und relativ
  • Schluss! Aus! Ananas!
  • Tschau Kakao!
  • nisch schubsen!
  • Ich bin ein Löwe! *WUUUAAAH* Und Papa ist ein Tiger und Mama ist ein Kätzchen.
  • Sitzt ein Hase auf der Straße, pfeift ein Lied - Guten Appetitt!
  • Ich möchte bitte die 36 hören! (Nummer 36 auf dem USB-Stick im Auto: Illusion von VNV Nation)

Ich kann das Lied bis heute nicht hören ohne vollkommen in Tränen aufzugehen... Aber es erinnert mich auch immer wieder daran, wie besonders er war. Er hörte eben lieber richtige Musik statt Kinderlieder.

Und es kommt mir heute manchmal wie ein Gruß vor, wie etwas das Richard eben eher wusste als wir und was er uns da gelassen hat:

"Please don't go, I want you to stay. I'm begging you please, oh please don't leave you. I don't want you to change for all the hurt that you feel. This world is just illusion, trying to change you."

 

Die intensivsten Erinnerungen habe ich an ihn kurz vor seiner Krankheit. Denn er konnte mit 3 Jahren schon grammatikalisch korrekte Sätze formulieren und sagte einem immer ganz genau was er wollte und meinte. Er war ein kluges, verständiges und empathisches Kind.

Vielleicht verklärt man Dinge im Nachhinein wirklich - aber ich liebte alles an ihm. Seine großen blauen Augenm, sein dickes Haare, sein schöner großer schlanker Körper, sein freches Mundwerk, seine Fantasie, seine liebevolle Art. Wir waren immer ein gutes Team. Ging es einem von uns nicht gut, ging es auch dem anderen nicht gut. Darunter hatte der beste Ehemann von Welt manchmal sehr zu leiden, denn es war nie einfach nur Einer stinkig - er musste es immer gleich mit zwei Stinkstiefeln aufnehmen.

 

Ich war immer stolz Richards Mama zu sein!

 

Er war für sein Alter schon fast so groß wie ein Kind zur Einschulung. Das führte zu der kuriosen Situation, dass er beim Wechsel in die größere Kindergartengruppe bereits der Größte in der Gruppe war. Aber als Junge kann man ruhig groß sein, finde ich. Außerdem ist weder der beste Ehemann von Welt noch ich ein Zwerg. ;)

Musik war genau seins. Wenn er in seinem Zimmer spielte und baute, dann musste immer erst eine CD angemacht werden. Der beste Ehemann von Welt bestand darauf, dass das Kind eine vernünftige Musikanlage bekommt, die er selbst bedienen kann. Und er hat ihm immer CDs gebrannt mit ausgesuchter Musik. Richard hat das geliebt. Er konnte auch immer genau sagen, welche CD er gern anhören möchte, am liebsten mochte er CD Nr. 3.

 

Und so haben wir unsere kurze Zeit miteinander verbracht. Und ich bin sehr glücklich darüber und bereue nur sehr wenig. Und wenn ich doch etwas bereue, dann nur, dass ich dieses eine Mal zu ungeduldig war oder ihm hätte dieses Gummibärchen noch erlauben können. Aber niemals, dass er da ist, dass er ist wie er eben ist und er mich und mein Leben verändert hat wie er es eben einfach getan hat.

Computerspielen mit Papa - jeden Sonntag fester Bestandteil des Tagesablaufes. Und damit Richard auch mitspielen konnte, bekam eine eigene Tastatur und eine Maus von der die Kabel entfernt wurden. Wenn er dann noch sein Telefon da stehen hatte, war das Büro komplett. :)

Mami wird mit einem Küsschen geweckt. ♥

Inhalieren hat sogar Spaß gemacht - wenn man dabei mit dem großen Handy spielen durte. ;)

Quatsch machen war immer das Größte!

In seiner eigenen Küche hat uns Richard immer leckere Sachen gekocht, zum Beispiel Kastanienpommes mit Erdbeersoße.

Wir haben einfach möglichst alles gemeinsam gemacht.

Sein eigenes kleines Reich - wo natürlich immer Musik gehört wurde

Kuscheln und Musik hören - besser ging es dann nicht mehr

Richard feiert seinen 3. Geburtstag - und alle kommen zusammen und spielen

unser letzter gemeinsamer Urlaub an der polnischen Ostsee im Juli 2017

Da kommt eine Welle! Huuuuuuuuiiiii!!

Schlafen ging immer und überall, Hauptsache der Elefant war da ♥

sein größter Stolz: das extra große Laufrad als Geschenk zum 3. Geburtstag

Endlich nicht mehr hinter Mama und Papa hertrotten, sondern vornweg fahren!

unser letzter gemeinsamer Familienausflug im September 2017 auf den Fockeberg in Leipzig

das letzte gemeinsame Wochenende mit Oma und Oma zu unserem 1. Hochzeitstag im Oktober 2017

Wir ♥

In ewiger Liebe.